Die „aggressive Anna“
Anna kann bereits auf eine beachtliche Anzahl von Vergehen zurückblicken. Bereits im Kindergarten und in der Grundschule hatte sie häufig Wutanfälle und begann plötzlich Prügeleien. Gleichaltrige in der Grundschule mieden sie, weil sie Angst vor ihr hatten und weil sie dafür bekannt war, Mitschüler:innen ihr Pausengeld zu klauen. In dieser Zeit ging sie regelmäßig in den Wald und schoss mit ihrer Steinschleuder auf Vögel. Mit 13 fing sie an, die Schule zu schwänzen und vereinzelte Nächte außer Haus zu verbringen. Mit 14 brach sie die Schule ab und schloss sich einer Gruppe von Jugendlichen an, die mehrere kleine Einbrüche begingen.
Ist Anna einfach von Natur aus aggressiv oder steckt etwas anderes hinter ihrem Verhalten…?
→ Störung des Sozialverhaltens
Sich wiederholendes Verhaltensmuster, die grundlegende Rechte anderer und wichtige altersmäßige und gesellschaftliche Normen verletzen
→ Aggressives Verhalten gegenüber Menschen und/oder Tieren
→ Zerstörung von Eigentum
→ Betrug und Diebstahl
→ Schwere Regelverstöße
Häufigkeit: 5-8% aller Kinder und Jugendlichen in der allgemeinen Bevölkerung
→ Depression
→ Hoher elterlicher Stress
→ Schuleschwänzen
→ Geringe schulische Motivation
→ Beginn der Symptomatik < 10 Jahre
→ Kriminelle Peers
→ Geringer sozioökonomischer Status der Familie
→ Emotionale Kälte
→ Körperliche Aggression
→ Einzel-/Gruppentherapie
→ Familie, Schule und Umfeld einbeziehen
→ Verstehen der Erkrankung (Aufklärung)
→ Belohnung richtigen Verhaltens (durch Loben)
→ Training der Selbst- und Fremdwahrnehmung
→ Soziales Kompetenztraining
→ Ärgerkontrolltraining
→ Problemlösetraining
→ Fertigkeitentraining
→ Sein eigener Trainer werden
→ Verzerrte Gedanken über andere
→ Arbeit an den Gedanken über andere
→ Impulsives Verhalten
→ Ärgerkontroll-Training
→ Probleme im Umgang mit anderen
→ Tipps für den Umgang mit anderen
→ Mangelhafte soziale Fähigkeiten
→ Training sozialer Fähigkeiten
→ Es handelt sich nicht um „schlechte“ Kinder/ Jugendliche, sondern um Betroffene einer psychischen Erkrankung
→ Es handelt sich nicht um „undisziplinierte“ Kinder/ Jugendliche, sondern die Symptome sind Folge von belastenden Ereignissen, Problemen in der Impulskontrolle sowie schulischen oder familiären Schwierigkeiten
→ Es sind nicht nur Jungs von diesem Störungsbild betroffen. 1/3 der Betroffenen ist weiblich.
Hochschulambulanz für Kinder und Jugendliche Marburg
Gutenbergstr. 29, 35037 Marburg
→ Telefon: 06421-28 25096
→ Mail: kuji04@staff.uni-marburg.de
Nummer gegen Kummer: anonym und kostenlos
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Telefonseelsorge
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TherapeutInnen finden
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Vermittlung von Therapieplätzen in Hessen
Telefon: 116 117 (Mo – Fr: 7 – 17Uhr)
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